Industriekultur in Bad Vilbel (Quellen M-W)


Mathilden-Quelle

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Juli 1907 durch Johann Friedrich Kreiling. Handel mit Mineralwasser des Hassia-Sprudels. Ab 1920 Nutzung einer Mineralquelle. Ab 1932 Mathilden-Quelle. Stilllegung des Betriebes im Jahr 1974. Das Wohnhaus ist noch vorhanden und das Produktionsgebäude ist baulich umgestaltet worden.

Bergstraße 15



Mayen-Quelle

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Februar 1900 durch Heinrich und Johannes May. Erbohrung einer Mineralquelle im Jahr 1928. Ab 1933 Mayen-Quelle im Besitz von Jakob Klöss. Übernahme des Betriebes durch dessen Schwiegersohn Willi Selzer. Stilllegung im Herbst 1986. Das Wohnhaus sowie das Produktionsgebäude sind baulich kaum verändert worden.

Friedberger Straße 59



Orion-Quelle

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Juni 1899 durch Philipp Karl Kroner. Handel mit Mineralwasser des Hassia-Sprudels. Ab etwa 1926 Nutzung einer eigenen Mineralquelle. Ab etwa 1927 Orion-Quelle. Stilllegung des Betriebes im Sommer 1986. Das Wohnhaus sowie das Produktionsgebäude sind baulich kaum verändert worden.

Niddastraße 14



Olympische-Quelle

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Juni 1927 durch Wilhelm Beller. Handel mit Mineralwasser der Luna-Quelle sowie der Gloria-Quelle.
Ab 1952 Vilbeler Olympia-Quelle und Nutzung einer eigenen Mineralquelle. Ab 1960 Bad Vilbeler Olympische-Quelle. Bis zur Stilllegung des Betriebes im Jahr 1978 im Eigentum der Familie Beller. Das Wohnhaus sowie das Produktionsgebäude sind noch vorhanden und in den 1980er Jahren in ein Hotel umgewidmet worden.

Niddastraße 6


Bau einer Fahrzeug- und Lagerhalle um 1960 in der Kasseler Straße. In den 1980er und 1990er Jahren dient das Grundstück als Getränkeabholmarkt.

Lagerhalle - Kasseler Straße 43



Römer-Brunnen

Erschließung eines stark kohlensäurehaltigen Sprudels im Mai 1930 im Auftrag des Direktors des Frankfurter Kohlensäurewerks Dr. Albert Vogelsberger in der Gronauer Gemarkung, damals preußisches Gebiet, direkt an der Nidda. Nach dem Versiegen des Brod’schen-Sprudels dient das Mineralwasser für Kur Zwecke im kommunalen Heilbad und zur Kohlensäuregewinnung im Kohlensäurewerk am Vilbeler Nordbahnhof. Ab 1937 Friedrich-Karl-Sprudel. Mineralwasserabfüllung zwischen 1937 und 1955. 1955 Anerkennung als gemeinnützige Heilquelle. 1984 erfolgt der Ankauf durch die Astra-Quelle und Hassia & Luisen Mineralquellen. Umgestaltung im Frühjahr 2007 durch den inzwischen alleinigen Eigentümer Hassia. Namensänderung in Römer-Brunnen.

Im Turmgebäude am Fahrradweg befindet sich der Kohlensäureabscheider. Hier erhält die Öffentlichkeit durch eine Glasscheibe Einblick in das Innere. Die Sprudelanlage ist begehbar.

Büdinger Straße - beiderseits der Nidda



Seven-Up-Getränke GmbH

1965/66 Planung, Errichtung und Inbetriebnahme eines 7up-Betriebsstandortes durch Direktor Leo Keller im Auftrag des US-amerikanischen Mutterkonzerns. Verwendung eines eigenen Süßwasserbrunnens mit Wasseraufbereitung. Betriebsstilllegung etwa Mitte der 1970er Jahre. Die Marke 7up gehört heute zu Pepsi Co. Kauf des Betriebsgeländes durch die Firma Intermobiliar. Auf dem Gelände entsteht 1987/88 das Wohnparadies, das 2003 in die Porta Möbel-Gruppe integriert wird.

Eibenstraße 6, Dortelweil



Siegfried-Quelle

Erbohrung einer Mineralquelle und Gründung eines Mineralbrunnenbetriebes mit der Bezeichnung Siegfried-Quelle durch den jüdischen Bürger Siegfried Wechsler im Juli 1929. Wirtschaftliche Einschränkung des Unternehmens bis hin zur Verwüstung der Wohnung bei den Judenpogromen im Herbst 1938. Deportation und Ermordung der jüdischen Familie Wechsler im Jahr 1942. 1939 Übernahme des Betriebes durch Wilhelm Kinnel. Zwischenzeitliche Bezeichnung Olympia-Quelle. Bis Ende 1975 im Eigentum der Familie Kinnel. Ersteigerung des insolventen Unternehmens im Frühjahr 1976 und Stilllegung im Herbst 1976 durch die Astra-Quelle. Das ehemalige Produktionsgebäude ist mit der benachbarten Gloria-Quelle im Juli 1990 abgerissen worden.
Beide Grundstücke haben eine grundlegende Umgestaltung erfahren.

Frankfurter Straße 20



Sport-Quelle

Gründung eines Mineralbrunnenbetriebes mit der Bezeichnung Sport-Quelle durch den Kinobesitzer Heinrich Hein im April 1929 und Nutzung einer Mineralquelle. Verpachtung des Betriebes an Otto Strobel aus Frankfurt zwischen 1929 und 1933. Anschließend übernimmt Heinrich Hein wieder selbst den Füllbetrieb. Bis zur Betriebsstilllegung im Frühjahr 1985 im Eigentum der Familie Hein. Das Produktionsgebäude ist als Wohnung und für gewerbliche Zwecke baulich umgestaltet worden.

Friedberger Straße 5



Venus-Quelle/Venus-Getränke GmbH

Gründung eines Mineralbrunnenbetriebes mit der Bezeichnung Venus-Quelle durch den Buchdrucker Heinrich Schäfer im Mai 1930 und Nutzung einer Mineralquelle. Verpachtung ab 1949 an Jean Keßler aus Bad Homburg und ab 1959 an Albert Kurt Schmidt aus Frankfurt am Main. 1969 Verkauf an Walter Kneip. Neubebauung des rückwärtigen Teils des Grundstücks im Jahr 2007.

Erster Betriebsstandort  - Frankfurter Straße 5/Erzweg


Fusion mit der Kelterei Rapp im Jahr 1976 zur Venus-Getränke GmbH und Umzug in das Industriegebiet Im Rosengarten 8. 1990 Übernahme der Venus-Getränke GmbH durch die Merz-Gruppe. Verlegung des Betriebes nach Karben auf das Grundstück des ehemaligen Selzer-Brunnens im Spätherbst 1995. Auflösung der Venus-Getränke GmbH. Umbau zum Logistikzentrum durch Hassia Mineralquellen in den Jahren 1996 bis 1997.

Zweiter Betriebsstandort - Im Rosengarten 8



Vigeno-Brunnen/Brunnen- und Bädermuseum

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Mai 1875 durch Bernhard Jamin und Nutzung eines Hofbrunnens bis Dezember 1877. Gründung eines Mineralbrunnenbetriebes im März 1928 mit der Bezeichnung Hirsch-Quelle und kurze Zeit später Villa-Bella-Quelle durch Bernhard Jamin. Pachtung und Betrieb durch eine Genossenschaft, vorwiegend Frankfurter Mineralwasserhändler, ab April 1930 unter der Bezeichnung Vigeno-Brunnen (Vilbeler Genossenschafts Brunnen). Übernahme des Grundstücks im Sommer 1933 durch den Luisen-Brunnen, der bis 1967 auf diesem Grundstück seine zweite Betriebsstätte hat. Im Wohnhaus, in dem sich früher die Gastwirtschaft Zum Hirsch befand, ist 2010 das  Brunnen- und Bädermuseum eingerichtet worden.

 

Marktplatz 3



Wilhelms-Brunnen

Gründung einer Mineralwasserhandlung im Jahr 1899 durch Heinrich Vömel VI. und Nutzung eines Hofbrunnens. 1922 Übernahme des Geschäfts durch Wilhelm Vömel II.. Ab 1928 Wilhelms-Brunnen. Erbohrung einer Mineralquelle im Jahr 1930 und einer weiteren im Jahr 1961/62.

Erster Betriebsstandort - Fischergasse/Lohstraße 1


1972 Standortverlagerung aus der Innenstadt in das Industriegebiet Im Rosengarten 4. Bis zur Stilllegung des Betriebes im Jahr 1979 im Eigentum der Familie Vömel. Kauf des Betriebsgeländes durch den benachbarten Luisen-Brunnen. Umbau zum Logistikzentrum zwischen 1996 und 1997.

Zweiter Betriebsstandort - Im Rosengarten 4


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